Schloss Mindelburg
Zeitreise durch Jahrhunderte
An Stelle der heutigen Mindelburg stand ehedem ein römisches Befestigungswerk. Als Beweis sieht man heute noch die Nagelfluhgrundmauern, auf denen sich der Hauptbau der Mindelburg erhebt. Es gibt Hinweise, daß auf diesen Nagelfluhgrundmauern im 10. Jahrhundert eine Burganlage errichtet wurde.
Es ist relativ sicher, dass die Mindelburg gemäß ihrem heutigen Bild in ihren wesentlichen Teilen schon im 12./13. Jahrhundert bestand. Romanische Bauglieder namentlich am Hauptgebäude (gekuppelte Rundbogenfenster mit romanischen Säulchen, Arkaden im „Höfle“, Rundbogenfriese an der Ost- und Nordseite) rücken die Burganlage in die romanische Zeit, also in das 12. oder 13. Jahrhundert.
Die Mindelburg taucht gesichert erstmals 1363 auf, als die Herren von Mindelberg sie veräußerten. Erbaut auf dem Georgenberg, wurde sie 1305 zerstört. 1365 erwarb der Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz die Burg samt Herrschaft und übergab sie Herzog Friedrich von Teck, der sie dann 1370 wieder aufbauen liess.
1467 kamen Burg und Herrschaft über die Herren von Rechberg an die Ritter von Frundsberg.
Die Frundsberg zogen nun im „Schloß Mündlheimb“ (so die Kaufurkunde) ein. Das Geschlecht herrschte ca. 120 Jahre (1467-1586) auf dem Schloß und man kann diese Zeit als die Glanzzeit der Mindelburg bezeichnen.
Georg I. von Frundsberg wurde auf der Mindelburg geboren (1473) und zog später als kaiserlicher oberster Feldhauptmann und „Vater der deutschen Landsknechte“ für Kaiser Maximilian I. und Karl V. in den Kampf.
1616 beendete Herzog Maximilian I. von Bayern drei Jahrzehnte währende Erbstreitigkeiten zwischen Wolf Veit von Maxlrain und Christoph Fugger, indem er Burg und Stadt besetzte.
1646 zerstörten die Schweden die Burg, die danach mehrfach die Besitzer wechselte.
Im Jahre 1706 erhielt John Churchill, Herzog von Marlborough, englischer Feldherr mit Prinz Eugen im spanischen Erbfolgekrieg, durch Kaiser Josef I. Schloß und Herrschaft als Fürstentum mit dem erblichen Titel eines Fürsten von Mindelheim, verliert aber im Frieden zu Rastatt 1714 das Fürstentum wieder an das Kurhaus Bayern – den Fürstentitel behält er jedoch.
Als im Jahre 1806 Kurfürst Maximilian Josef IV. König von Bayern wird, hört Mindelheim auf, eigene Herrschaft zu sein und bleibt bei der Krone Bayerns.
1878 erwarb der Münchner Architekt Ludwig Schramm die marode Burg und überformte sie neugotisch. 1927 kam die Mindelburg an die Stadt Mindelheim, während und nach dem 2. Weltkrieg fand die Mindelburg Verwendung als Versehrtenlazarett.
Nach Auflösung des Lazaretts 1949 übernahm der Verleger Werner Sachon für sich und seinen Verlag das Schloss und die Burganlage. Viele Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten waren notwendig, bis die ehrwürdigen und so geschichtsträchtigen Gebäude vor allem auch nach innen wieder in einen funktionellen und auch repräsentativen Zustand gebracht wurden.
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