Burg Altenstein
Die Festung im Fels
Die 150m über dem Baunachtal erbaute Burg ist ein weithin sichtbares Symbol für Herrschaftsanspruch. Sie ist eine der größten Burganlagen Frankens. Es erwartet Sie ein Ort mit weit zurückreichender Geschichte, die in der eindrucksvollen Burgruine erlebbar ist. Eine Fernsicht bis hin nach Bamberg und zur Rhön, weit nach Thüringen, zur Heldburg, sowie die verschiedensten Möglichkeiten für Spaziergänge und Wanderungen in unmittelbarer Umgebung, sind weitere Gründe für einen Besuch in Altenstein.
Die Geschichte von Altenstein
Der Name Altenstein verweist auf eine nicht mehr näher zu lokalisierende ältere Burganlage. Die heutige Burg wird 1225 mit einem Marquard de antiquo lapide erstmals namentlich fassbar, dann 1232 direkt als castrum (Burg) mit einer ecclesia (Burgkirche).
Um die Besitzrechte stritten sich die Hochstifte Bamberg und Würzburg. 1254 soll Würzburg die Burg, die vom Geschlecht der Stein zu Altenstein gehalten wurde, gewaltsam in seinen Besitz gebracht haben.
Zwischen die Zerstörungen im Bauernkrieg (1525) und im 30- jährigen Krieg (1632) fällt ein Wiederaufbau unter Wolf Dietrich von Stein im Jahr 1567. Nach einer Notinstandsetzung um 1670 verfiel die Burg, kam 1895 an die Freiherren von Rotenhan und schließlich 1972 an den Landkreis Haßberge.
Die Hauptburg wird durch einen mächtigen Halsgraben von der dorfseitigen Vorburg getrennt. Die äußere Grabenseite ist teilweise über Flugbögen aufgemauert. Eine steinerne Brücke des 16. Jahrhunderts überquert den Graben. Sie mündet in ein Doppelturmtor, das beiderseits zusätzlich von wuchtigen Rundtürmen flankiert wird.
Das Tor wurde durch einen breiten Gußerker und eine Zugbrücke gesichert. Torbau und Umwehrung datieren in das 16. Jahrhundert, waren ihren Schießscharten zufolge für die Verteidigung durch Hakenbüchsen und Armbrüste eingerichtet und gehören zur eindrucksvollsten Artellerieumwehrung aller Haßberger Burgen.
Wenngleich nur noch in ansehnlichen Fragmenten erhalten, gilt die Altensteiner Burgkapelle als ein Meisterwerk der fränkischen Spätgotik.
Da die Ritte zum Beten angehalten waren, besaß auch schon die Gründungsburg eine Kapelle. Sie befand sich wohl im ersten Stock des alten Palas, der eine entsprechende Ostung aufweist.
Mit dem Ende der Hussitenkriege begann der repräsentative wohnliche Ausbau der Burg.
Dabei ersuchten die Burgbewohner ihren Lehnsherren, den Würzburger Bischof Johann von Brunn, ihre Schlosskapelle von Ebern zu separieren und zur eigenen Pfarrkirche zu erheben. Erst als dies 1438 geschah, begann man mit dem Bau einer neuen, besser ausgestatteten Burgkapelle. Dabei stelle man die neue Kirche fatalerweise an den Ostrand der Burganlage, dorthin, wo die Felspfähle kontinuierlich hangabwärts rutschen.
Im Zuge einer solchen Draftbewegung riss der Chor vom Hauptbau ab und geriet durch weiteres Abgleiten in eine bedrohliche Schrägstellung. Durch Stahlanker wurde dieser zuvor stark einsturzgefährdete Bauteil 2001 statisch gesichert. Zuvor wurde der Chor durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, Abteilung Bauforschung, sorgsam steingerecht aufgemessen.
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