Museum Bad Orb
Bildquelle: Homepage Museum Bad Orb Wolfgang Hessberger
In der Solgasse wurde jahrhundertelang Salz in Holzkästen gradiert, die sog. Kastengradierung. Gradieren bedeutet: den Salzgehalt erhöhen.
Zunächst mußte die Sole gereinigt werden. Die Holzkästen wurden mit Sole gefüllt, dann ließ man die Sole stehen damit sich der Schmutz absetzte, dann wurde die Sole in den Gießhäusern über Stroh ausgegossen. Die Bestandteile der Sole, wie - Kalk, Ton, Gips - setzten sich in den Kästen ab und wurden so hart, daß Häuser darauf gebaut werden konnten. In der Solgasse sind bis heute 2 Häuser erhalten, die auf Fundamenten aus diesen versteinerten Solebestandteilen gebaut sind.
Das Herzstück der Abteilung "Geschichte der Orber Salzgewinnung" ist ein detailgetreues Architekturmodell der Orber Salinenanlage nach Inventarplänen des Jahres 1862 im Maßstab 1:200. Das Modell hat der Bad Orber Geschichts- und Heimatverein mitfinanziert.
Das 2,80 x 5,60 m große Modell des Modellbauers Wolfgang Habel veranschaulicht das 11,5 ha große Salinengelände. Es zeigt die im 19. Jahrhundert vorhandenen 11 Gradierwerke und sämtliche Gebäude der Orber Saline. Diese Salinenanlage löste die sog. Kasten-gradierung ab, die innerhalb der Stadtmauern stattfand. Mit hohem technischem Aufwand wurde die Sole aus den Salzbrunnen in der Stadt gefördert und durch hölzerne Rohrleitung entlang des Quellenrings zu den Gradierwerken geleitet. Dort erzeugten sieben "Wasserkünste" Energie zum Antrieb der Pumpen und Druckwerke.
Die Gradierwerke wurden mit Schwarzdornreisig bestückt, über das die Sole rieselte. Mittels Wasserkraft ("Wasserkunst") wurde die Sole unter das Dach gefördert, floß dort in eine offene Rinne und wurde mittels Holzhähnen in dünnen Rinnsalen auf das Reisig verteilt. Die Gradierung reinigt die Sole von erdigen Bestandteilen Kalk, Ton, Gips. Die entstehenden Ablagerungen setzen sich auf dem Reisig fest und versteinern mit der Zeit (Dornsteine). Vor der Gradierung hat die Sole ca. 3% Salzgehalt. Nach bis zu 8 "Gradierfällen" bis zu 20% Salzgehalt. Gewöhnlich reichen 3 bis 4 "Gradierfälle" aus. Als siedewürdig galt die Sole, wenn mindestens 18% Salzgehalt erreicht waren. Nach der Gradierung wurde die Sole zur Beruhigung und Klärung in großen Holztröge gefüllt. Die Versiedung der Sole erfolgte in "Sudpfannen". Die Sole wurde gesotten bis die "Gare" eintrat (Kristallbildung bei Sättigung, d.h. 26% NaCl). Mit der "Salzkrücke", "Salzkruke" oder "Salzrechen" wurde das Salz an den Rand gezogen und zum ausschaufeln angehäuft. Das Salz "rechen" bzw. "schöpfen" war die Aufgabe des "Sälzers". In geflochtene Körbe gefüllt wurde es in die Trockenhäuser zum Trocknen gebracht. Die Lagerung des Salzes wurde von Zollbeamten streng überwacht.
Ein 1806 erbautes Gradierwerk, ist heute noch erhalten und dient als Freiluft-Inhalatorium. Es ist 160 m lang und enthielt seinerzeit 26.600 Bündel Schwarzdornreisig in 76 Feldern.
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